Wanderung auf dem Pipe Track in Kapstadt

Ein besonderer Urlaub auf der Baustelle

Im März kam dann auch Klaus für drei Wochen nach Kapstadt. Eine Woche musste er im Norden Südafrikas arbeiten, die anderen zwei Wochen hatten wir Zeit für „Urlaub“, denn natürlich mussten wir uns auch weiter um den Hausbau kümmern. Außerdem war ich froh, Klaus bei so spannenden Terminen wie zum Thema Steuerberatung und Visum an meiner Seite zu haben.
Zur Entspannung hatten wir uns zum ersten Mal für ein Wochenende ein Hausboot auf der Langebaan Lagoon gemietet. Die Buchung hatten wir noch aus der Zeit vor der Pandemie und mussten sie immer wieder verschieben. Der Besitzer war da glücklicherweise sehr entgegen kommend. Nun war es also endlich so weit. Bepackt mit Lebensmitteln und Klamotten für 3 Tage kamen wir am West Coast National Park an und konnten gleich durchfahren nach Kraalbaai. Direkt nach unserem Anruf, den wir dort tätigen sollten, kam ein netter junger Mann mit einem Boot angefahren und hat uns zum Hausboot gebracht. Das bot alles, was wir brauchten. Ich glaube, für Klaus war es ideal, um runterzufahren und wieder anzukommen. Ich hatte ihm da ja einiges voraus…

Danach ging es zurück nach Hout Bay. Klaus musste nun wirklich täglich, gerne morgens und abends 😉, zur Baustelle, er konnte sich gar nicht satt sehen. Und ich musste endlich mal nicht jeden Tag Berge an Fotos und Videos für ihn machen, um ihn auf dem Laufenden zu halten. Wenn die Baustelle abends schon „geschlossen“ hatte, konnten wir nur von oben durch den Zaun in unseren großen Sandkasten spinxen.

Blick durch den Zaun auf die Baustelle

Wir haben die Zeit zusammen sehr genossen. Es war ein guter Test für uns, zu sehen, dass wir beide gut damit zurechtkommen, denn Klaus liebt seinen Job und möchte noch weiter in Deutschland arbeiten. Ich werde aber sicher öfter und sehr gerne in Kapstadt sein. So werden wir mit der Trennung auf Zeit umgehen müssen. Wir scheinen beide noch flexibel genug dafür zu sein.

Martina und Klaus in Llandudno

Guest House

Die Steuerberaterin hatte uns auf die Idee gebracht, das Haus nicht nur als privates Ferienhaus zu nutzen, sondern auch als Guest House. Es wäre eine Verschwendung, die vielen Zimmer den Großteil des Jahres leer stehen zu lassen. Und recht hat sie. Die Architektur gibt das voll und ganz her, da wir den Gästeteil von Anfang an separat von unserem eigenen Räumen geplant hatten. Die Türen der Gästezimmer bekommen nun auch Access Control Units, so dass Gäste ihr Zimmer mit ihrem Fingerabdruck, mithilfe von Gesichtserkennung, einer PIN oder eines Tags betreten können, wie es auch schon für das Haus geplant war, um keinen lästigen Schlüssel mit sich herum tragen zu müssen.
Einen großen Tisch hatten wir eh schon für unsere Familie geplant. Das passte, denn wir haben es immer geliebt, in Guest Houses zu wohnen, in denen alle Gäste zusammen an einem Tisch frühstücken. Man lernt auf diese Art und Weise doch immer wieder nette und interessante Menschen kennen und bekommt tolle Tipps.
Wir, Klaus und ich, haben immer gerne Gäste gehabt und ich liebe es, in der Küche nette Dinge zuzubereiten. Außerdem freue ich mich darauf, Gäste aus der ganzen Welt willkommen heißen zu dürfen…

Baufortschritt

Auf der Baustelle ging es munter voran. Besonders emsig wurde all der Baustahl, der bereits auf dem Grundstück lagerte, fast täglich wieder Stück für Stück an einen anderen Ort gebracht. An einem Freitag beschloss der Vorarbeiter, bereits Erde für die Fundamente einer Stützwand zum Nachbarn wegzubaggern. Vielleicht motiviert von der Vorfreude auf das kommende Wochenende legte der Baggerfahrer los. Leider hat er dabei das Grundstück des Nachbarn, das dort etwa 4 m höher lag als unsere Grabungen „etwas“ unterhöhlt, was danach auch keinen davon abhielt, ins Wochenende zu verschwinden.
Am nächsten Morgen bekam ich dann die unerfreuliche Mitteilung vom Nachbarn, dass sich Teile seines Grundstücks nun unten bei uns befinden und weitere seiner Pflasterungen Risse bekommen haben.
Im Laufe der nächsten Wochen wurden nun Maßnahmen zur Abstützung ergriffen. Abstützstangen wurden platziert, Erde wurde wieder zurück gefüllt und mit Sandsäcken beschwert. Die effektivste Aktion war dabei wohl, den Mann mit dem feinsten Gefühl im Allerwertesten auf den Sandsäcken zu positionieren, damit er weitere Bewegung im Gelände hätte spüren und melden können. 😉

Ich bin froh, dass die Abstützwand mittlerweile komplett fertiggestellt wurde und das Haus der Nachbarn noch da steht, wo es hingehört.