Traumhaft schöner Diaz Beach – einfach ein Naturereignis

Nach langer Zeit schaffe ich es endlich mal wieder, mich zu melden. An den beiden letzten Wochenenden habe ich Wanderungn rund um den Diaz Beach am Kap unternommen. Vorher war einfach so viel zu tun, dass ich von morgens früh bis abends spät beschäftigt war. Außerdem verbringe ich sehr gerne (zumindest meistens) viel Zeit auf der Baustelle, die sich langsam aber sicher endlich zu einem bezugsfertigen Haus wandelt. Bald ist es soweit. Unser Container dümpelte mit seinem Schiff fünf Tage lang vor dem Kapstädter Hafen, bevor dieses heute morgen endlich anlegen konnte. Jetzt steht einer Auslieferung am Ende der Woche nichts mehr im Weg. Der hiesige Spediteur hat mich schon informiert, dass alle Zollangelegenheiten erledigt sind und der Container bereits freigegeben wurde.
Alle Möbel, die ich hier vor Ort habe anfertigen lassen und/oder bestellt habe werden in der Woche vor Ostern ebenfalls geliefert. Alle Liefertermine sind abgestimmt.
Zuguterletzt habe ich ein riesiges Warenlager in dem Raum unter dem Cottage, das ich gemietet habe und den ich netterweise benutzen darf, angelegt. Dort befindet sich alles vom Juicer bis zum Erste-Hilfe-Koffer, was ich hier in den letzten Wochen zusammen getragen habe. Auch diese Sachen werden bald in das fertige Haus einziehen.

Heute habe ich mir zum ersten Mal einen entspannten Sonntag gegönnt und bin mal wieder zum Kap gefahren. Ich kann euch jetzt schon sagen, der Tag endete sehr spannend. Etwas zu spannend für meinen Geschmack, um ehrlich zu sein. Aber er hatte dann doch ein gutes Ende…
Ich habe am Cape Point geparkt und habe mich auf den Weg zum Cape of Good Hope gemacht.

Nachdem ich vom Parkplatz aus ein wenig herunter gewandert war, sah ich bald eine Gruppe von Elen-Antilopen, die dort friedlich grasten. Ich hatte sie so weit unten am Kap noch nicht gesehen. Später, in der Nähe des Cape of Good Hope habe ich dann sogar noch eine weitere große Gruppe und einige Strauße angetroffen. Im Hintergrund der türkisblaue Atlantik unter einem strahlendblauen und wolkenlose Himmel, dabei kaum Wind. Was für ein wunderschöner Tag. Ich war noch ganz entspannt…

Weiter ging es Richtung Diaz Beach. Noch am letzten Wochenende hatte sich „Buffel“ der See-Elefant, der einst an diesen Stränden geboren wurde und jährlich wieder zurückkommt, hier aufgehalten. Das ist völlig unüblich, seine Artgenossen leben eigentlich rund um die Antarktis. „Buffel“ kommt aber weiter gerne zum Fellwechsel, der wochenlang anhält und für ihn wohl auch nicht so angenehm ist, hierher. Oft findet man ihn auch auf dem Seal Island vor Hout Bay. Leider war ich aber zu spät. Er war nicht mehr da.
Aber egal, dieser Diaz Beach, gelegen zwischen Cape Point und Cape of Good Hope, ist einfach ein Naturereignis. Vom Boardwalk aus gelangt man über 214 Stufen hinunter und auch wieder hoch. Das lohnt sich unbedingt, es ist traumhaft schön hier. Ich habe in viele glückliche Gesichter schauen dürfen. Meine Fotos können das wieder mal nur sehr unzureichend rüberbringen.

Weiter ging es rüber zum Kap der Guten Hoffnung. Hier war zum ersten Mal seit der Pandemie richtig viel los. Sogar 4 Busse waren dort. Die Schlange zum Foto vor dem berühmten Schild war ewig lang. Ich habe mich dann nach einer Mitfahrgelegenheit zurück zum Cape Point umgehört. Schnell fand sich ein sehr nettes, junges, irisches Paar, das mich mitnahm. Nach einer netten Unterhaltung auf der Fahrt haben wir uns verabschiedet und ich habe mich mit meinem Auto auf den Weg zum Platboom Beach gemacht, wo ich  gerne noch durch die große Düne wandern wollte. Dort angekommen habe ich dann aber voller Schreck festgestellt, dass ich mein Mobiltelefon nicht mehr bei mir hatte. Oh weh, hatte ich es in dem Auto meiner Mitfahrgelegenheit liegen lassen? Ich gebe zu, „leichte“ Panik kam auf. Alle Banking Apps, Kontakte, meine Fotos, die Möglichkeit, überhaupt mit irgendwem in Kontakt zu treten, alles weg…
Ich fasse es jetzt kurz: Nach einem Rückweg, der so zum Genießen eingeladen hätte – Misty Cliffs, Scarborough, Noordhoek, Chapman’s Peak mit einer Fülle an raumhaften Ausblicken in der wunderschönen Spätnachmittagsonne – kam ich in Schweiß gebadet in meinem Cottage an, öffnete mein Mailprogramm und siehe da, die findigen Irländer hatten mein Telefon bei ihrer Rückkehr neben (!) ihrem Auto gefunden und sich über die letzte Kontaktperson, die sie auf dem Handy sehen konnten, unsere Adresse in Hout Bay besorgt und mein Telefon bei unseren Nachbarn abgegeben. Vielen Dank an Eimar, Dave, Sabine, Saidah and Patrick!!!!
Ich bin überglücklich und sehr dankbar!

Das hatte ich alles am letzten Wochenende geschrieben, aber noch nicht gesendet. Um mein Hirn zu rebooten und diesen Stress bezogen auf meinen Wohlfühlort Kap darin zu löschen, bin ich an diesem Wochenende wieder hin gefahren und würde euch gerne noch ein paar Fotos von diesem Besuch zeigen.

Es startete wieder sonnig mit ein paar Tiersichtungen – heute ein Baboon – dann habe ich wieder die Elen-Antilopenherde gesehen und erneut einige Strauße. Dann zog aber ganz tiefliegender Nebel aus Süden rein, manchmal fand die Sonne noch eine Lücke und schien wieder hinein – es sah wunderschön aus.

Auf dem Chapman’s Peak Drive auf meiner Rükfahrt hatte ich dann einen tollen Blick über Hout Bay, der Nebel zog über das Wasser. Fast das ganze Örtchen lag darin verborgen aber wo schien die Sonne? Über dem Vyn Guest House im Brunia Way. Wenn das mal kein gutes Zeichen ist, so kurz vor der Eröffnung!