Der Rückschlag durch die Pandemie
Ende November 2019 waren wir dann mit der Planung endlich so weit, dass wir unseren Bauantrag einreichen konnten. Dann hieß es abwarten. Man hört ja nun wirklich sehr viel Negatives von südafrikanischen Behörden – leider oft zu Recht. Daher hatten wir uns auf eine lange Wartezeit eingestellt, aber bereits am 10.12.19 kam eine erste Benachrichtigung vom Flächennutzungsamt. Es ging nur um kleinere Beanstandungen, die Jeanette leicht lösen konnte. Noch vor Weihnachten hatte sie die neuen Pläne wieder eingereicht. Silvester 2019/2020 haben wir gefeiert in dem Bewusstsein, das nun das Jahr anfängt, in dem wir anfangen werden zu bauen.
Bereits im Januar wurden wir vom Flächennutzungsamt aufgefordert, Gebühren zu zahlen, was ein sehr gutes Zeichen war, dass die Pläne bald bewilligt werden sollten. Unsere Freude war (noch) groß.
Pandemie
Im März 2020 machten wir gerade mit den Kindern und deren Partnern Urlaub in Südafrika, als dieser ganze Mist hier in Deutschland so richtig begann. Auf einmal war das Bauen gar nicht mehr so wichtig. Unsere Rückflüge wurden zum Teil gecancelt und wir mussten zusehen, wie wir wieder nach Hause kamen. Die Lufthansa hat Vier von uns bis München geflogen. Im Flughafenhotel konnten wir übernachten und sind dann von dort aus mit einem Mietwagen über gespenstisch leere Autobahnen in wenigen Stunden nach Köln gefahren.
Die beiden anderen hatten es bedauerlicherweise weniger angenehm. Sie hatten Flüge mit der Swiss gebucht, kamen nach 11-stündigem Flug morgens in Zürich an und durften dort den Transit-Bereich nicht verlassen, da die Schweizer Behörden keine Einreise gestattete. Der Anschlussflug nach Köln war aber gestrichen. So mussten sie – ohne jede Unterstützung durch den Züricher Flughafen – 36 h dort ausharren, bis sie endlich weiterfliegen konnten.
Baugenehmigung
Am 16.04.2020 kam dann unsere formelle Baugenehmigung der Stadt Kapstadt. Einerseits haben wir uns riesig gefreut, dass wir genauso bauen durften, wie wir uns das vorgestellt hatten. Auf der anderen Seite ist es eh schon speziell, so weit entfernt zu bauen, dessen waren wir uns ja bewusst. Aber nun hatten wir eine völlig veränderte Situation. Wir wollten im September anfangen zu bauen in einem Land, das wir nun aufgrund der Pandemie nicht mehr betreten durften. Was tun?
Wir haben weiter versucht, über Business-Visa nach Südafrika zu reisen, aber die Stelle des Department of Home Affairs, die diese Anträge bearbeiten sollte, war völlig überfordert. Wir haben nie eine Antwort auf unsere Mails erhalten.
Reißleine
So mussten wir nun schweren Herzens im Sommer 2020 die Entscheidung treffen, den Ausschreibungsprozess anzuhalten und den Baubeginn um ein Jahr auf September 2021 nach hinten zu verlegen.
So oft musste ich noch an die große Vorfreude auf das Jahr 2020 am Silvesterabend denken. Das sollte unser Jahr des Baubeginns werden…
Aber wir waren alle gesund geblieben, auch meine Eltern, so konnten wir weiter nach vorne schauen!