Wunderschöne Wanderung auf den Chapman´s Peak mit atemberaubenden Ausblicken
Heute bin ich bei leicht stürmischem Wetter auf den Chapman´s Peak gewandert und geklettert. Es war einfach wunderschön. Auf dem Anstieg erschließen sich einem immer mehr fantastische Ausblicke in das Tal und die Bucht von Hout Bay, später herüber nach Noordhoek, bis nach Fish Hoek und zur False Bay. Heute war es in die Ferne etwas diesig, aber an einem klaren Tag kann man bis zum Cape Hangklip, das die False Bay auf der östlichen Seite begrenzt, schauen.
Aber von Anfang an…
Ich bin von Hout Bay über die Main Road auf den Chapman´s Peak Drive gefahren. Am Mauthäuschen sagt man einfach Bescheid, dass man nur einen Tagespass benötigt, dann muss man nichts bezahlen. Nun konnte ich den ersten Teil dieser wunderschönen Küstenstraße bis zu der Stelle, an der man sein Ticket vorzeigen muss, befahren. Bis hierhin kommt man mit dem Day-Pass kostenlos. Der nette junge Mann wies mich nach dem üblichen, wie immer sehr freundlichen „Good morning, how are you?“ auf einen kleinen Parkplatz auf der linken Seite. Also los, Auto abgestellt, Wanderschuhe an, Rucksack auf den Rücken und auf ging´s. Den Tagespass müsst ihr übrigens unbedingt aufheben, da ihr ihn bei der Rückfahrt an der Mautstation wieder vorzeigen müsst, um erneut ohne Zahlung einer Maut passieren zu dürfen.
Tal zwischen Noordhoek Peak und Lower Chapman´s Peak
Der Weg vom Parkplatz führt zunächst hinauf durch das Tal zwischen dem Noordhoek Peak zur Linken und dem Lower Chapman´s Peak zur Rechten. Aus der Ferne sieht die Vegetation der Berghänge oft so einförmig aus. Oft wirkt es so, als wüchse hier nur sehr wenig. Das Gegenteil ist aber der Fall. Man wandert durch einen natürlichen Garten, der in seiner Vielfalt und Schönheit absolut überwältgend ist. Ständig kommen neue Pflanzen, die in allen Regenbogenfarben blühen, ins Blickfeld. Ich wünschte, ich würde alle ihre Namen kennen. Fun Fact für meine Ex-Kolleginnen in der Ulrich-Apotheke: Hier wächst die Kap-Pelargonie (Pelargonium sidoides), aus deren Wurzeln die Essenz für „Umckaloabo“ gewonnen wird.
Dazu kommen unzählige Arten von Fynbos-Gewächsen, wunderschöne Orchideen und die oft so skulptural wirkenden Sukkulentenarten, die ich hier so liebe.
Traverse
An einem großen Steinhaufen komme ich dann an eine Abzweigung. Mehr oder weniger geradeaus geht es weiter hoch auf den Constantiaberg Peak. Das ist eine etwas größere Wanderung, die ich gerne auch einmal angehen würde, wenn ich etwas mehr Zeit habe. Der rechte Abzweig ist heute der richtige für mich. Der Pfad führt nun herüber zum Hang des Lower Chapman´s Peak, an dessen Hang geht es weiter hoch und unterhalb des Gipfels umrunde ich diesen dann rechtsherum. Nun habe ich vollen Blick auf mein heutiges Ziel. Weiter hoch hieß es nun wieder, bis ich etwas atemlos und mit offenem Mund den Sattel zwischen Lower und „richtigem“ Chapman´s Peak erreicht habe. Der Ausblick über Noordhoek mit seinem langen wunderschönen Sandstrand bis zum Leuchtturm von Kommetjie, herüber nach Fish Hoek und über die False Bay macht einfach sprachlos. Von dort oben sehe ich z.B. auch das wunderschöne Cape Point Vineyard mit seinem markanten Damm oder auch den Lake Michelle mit seiner Wohnanlage.
Chapman’s Peak
Nun muss ich nur noch das letzte Stück des ersehnten Gipfels bezwingen. Kurz vor dem Ende gabelt sich der Weg nochmal. Beim ersten Mal hatte ich die rechte Abzweigung genommen. Hier muss man ordentlich die Felsen hoch klettern. Beim Runtergehen hatte ich dann bemerkt, dass es linksrum ganz einfach ist, auf den Gipfel zu gelangen. Also war dieser Weg heute meine erste Wahl, es ging nun alles ganz schnell.
Traumpanorama
Plötzlich stand ich dann da oben mit diesem unbeschreiblichen 360° Panorama – einfach atemberaubend und traumhaft schön. Die Bucht von Hout Bay, die Farbe des Wassers reicht von helltürkis bis dunkelblau, liegt in der Sonne. Genau erkennt man unser Vyn Guest House direkt neben der großen Düne und dahinter geht der Blick über den weiten Atlantik. Der Sentinel, der die Bucht auf der westlichen Seite begrenzt, sieht von hier oben auch sehr imposant aus.
Im Windschatten eines großen Steins konnte ich den Ausblick genießen und meinen Wasserhaushalt wieder ins Gleichgewicht bringen. Wie immer auf einer Wanderung in Südafrika solltet ihr an ausreichend Wasser, Sonnenbrille und/oder Kappe, guten Sonnenschutz und eine leichte, windabweisende Jacke oder ein Fleece denken. Dann seht dem Genuss nichts im Wege. Have fun! 😉